Wer nicht allein, sondern mindestens zu zweit gründen will, für den eignet sich diese Rechtsform, die umgangssprachlich auch oft als "Kleingewerbe" bezeichnet wird, besonders gut: Bei der sogenannten “BGB-Gesellschaft”, GbR oder GdbR kann jede:r Gesellschafter:in gleichberechtigt mitbestimmen und es gibt vergleichsweise wenig bürokratischen Aufwand. Wir informieren Dich über Haftung, nötige Formalitäten und alles, was Du sonst noch wissen musst, wenn Du eine GbR gründen willst.
Hinter der GbR steckt die Bedeutung der “Gesellschaft bürgerlichen Rechts”.
Es gründen dabei immer mindestens zwei Gesellschafter:innen (möglich sind natürliche Personen ebenso wie juristische Personen und Personengesellschaften), deren gemeinsamer Gründungszweck in jeder erlaubten Tätigkeit (ausgenommen Handelsgewerbe) bestehen kann. Damit ist die GbR sowohl für Gewerbetreibende als auch für Angehörige freier Berufe möglich.
Was Du hingegen beachten musst, ist der Umsatzrahmen: Eine GbR darf demnach nicht mehr erwirtschaften als
Überschreitet der wirtschaftliche Erfolg diese Grenzen, wird die GbR automatisch in eine oHG umgewandelt.
Vor allem Existenzgründerinnen oder kleine Gewerbebetriebe können daher ideal eine GbR gründen: Es braucht wenig Aufwand, um in die Selbstständigkeit zu starten, und die GbR benötigt kein zwingendes Startkapital.
Ein gewisses Grundkapital ist dennoch zu empfehlen: Die Gesellschafter:innen entscheiden dabei selbst über die Höhe des eingebrachten Kapitals und müssen keine Mindesteinlage einzahlen.
Wenn Du eine GbR gründen willst, muss Dir und Deinen Gesellschafter:innen bewusst sein, dass ihr nicht nur mit dem Geschäftsvermögen, sondern auch mit dem jeweiligen Privatvermögen haftet. Sprich: Das Risiko, bei einer Insolvenz auch privat in Schwierigkeiten zu geraten, ist höher als z.B. bei einer GmbH.
Allerdings gibt es zwei Optionen für die Haftung, um die Risiken auf die Gesellschafter:innen möglichst gerecht zu verteilen:
Option 1 führt die Gleichberechtigung in der Geschäftsführung weiter, während Option 2 möglicherweise eher als “fair” verstanden wird, wenn ein:e Gesellschafter:in z.B. nur einen geringen Anteil zum Grundkapital beisteuert oder ihr Privatkapital aus persönlichen Gründen stärker geschützt werden soll.
Vorteilhaft ist allerdings, dass Verluste mit anderen privaten Einkünften der Gesellschafter:innen verrechnet werden können (einfacher Bilanzausgleich): Das kann besonders in der Anfangsphase hilfreich sein, wenn noch Startschwierigkeiten bestehen.
Die GbR hat wie jede Unternehmensform Vor- und Nachteile:
Folgende Aspekte sprechen dafür, eine GbR gründen zu wollen.
Allerdings gibt es auch einige Nachteile, die vor allem das Wachstumspotenzial der GbR betreffen:
Eine GbR gründen? Das geht schnell und einfach, auch für Existenzgründer:innen und Neulinge auf dem Gebiet der Selbstständigkeit:
Insgesamt dauert es in Sachen Formalitäten etwa eine Woche, um eine GbR zu gründen. Auch die Gründungskosten sind gering: Hier musst Du je nach Region mit etwa 15–60 Euro Gebühren rechnen.
Allerdings solltest Du etwa drei bis sechs Monate Vorlauf einplanen, um Deine Geschäftsidee mit einem Businessplan zu entwickeln und zu planen: In unserem Blog erfährst Du, was Du brauchst, wenn Du einen Businessplan erstellen möchtest und wie Du in Deinem Businessplan Fehler vermeidest.
Übrigens: Wer als Kleinunternehmer:in erfolgreich gründen will, dem sei ein Kassensystem ans Herz gelegt: In diesem Beitrag erfährst Du, warum eine Registrierkasse und Kleingewerbe unbedingt zusammengehören.
Für die Gründung brauchst Du keinen notariell beglaubigten Gesellschaftsvertrag.
Allerdings empfiehlt es sich aus rechtlichen Gründen und um Streitigkeiten vorzubeugen, einen Gesellschaftsvertrag nicht nur mündlich zu besprechen, sondern auch schriftlich festzuhalten. Dabei bist Du an keine bestimmten Vorschriften gebunden, solltest aber trotz Formfreiheit folgende Elemente berücksichtigen:
Willst Du schnell wachsen, Investoren ins Boot holen oder musst mit einem hohen Risiko kalkulieren? Dann ist die GbR nicht die beste Rechtsform für Deine Gründung. Wer dagegen als gutes Team in die Selbstständigkeit einsteigen oder auch nur gemeinsam an einem bestimmten Projekt arbeiten will, kann sich mit der Gesellschaft bürgerlichen Rechts unkompliziert ausprobieren.
Ob Unternehmensnachfolge, GbR gründen oder Kleinunternehmen gründen: In unserem Blog findest Du viele hilfreiche Beiträge rund um die Themen Firma gründen, Businessplan erstellen und Unternehmensfinanzierung.
Die GbR ist eine gute Idee, wenn Du z.B. in folgenden Branchen gründen willst:
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Sabine Amler
Senior Content Manager
Als gelernte Buchhändlerin kennt Sabine beide Seiten der Ladentheke. Dieses Know-how verbindet sie mit langjähriger Erfahrung im Bereich SEO und Marketing.
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