Marketing-Tipps

Wann braucht mein Unternehmen eigentlich Social-Media-Marketing?

time-clockLesedauer: 7 Min. | Zuletzt aktualisiert: 1.31.2024
Smarthone mit Social-Media-Icons

Warum sollte ich Social Media nutzen? Warum sollte ich mir diese Arbeit auch noch machen? Das fragen sich viele Unternehmer:innen – und vielleicht auch Du.

Doch ob Facebook, Instagram, TikTok oder LinkedIn: Soziale Medien prägen unser berufliches und privates Leben. So wie der E-Newsletter den Infobrief und der Online-Shop den Katalog zunehmend ersetzt, so übernehmen Twitter & Co. mehr und mehr die Rolle des “Pressesprechers”: Über Social-Media-Kanäle kannst Du der Außenwelt mitteilen, was Du über Dein Unternehmen sagen willst. Soziale Medien als Marketingmethode sind zudem schnell und kostengünstig einsetzbar.  

Falls Dich das auch noch nicht überzeugt: Wir haben hier zehn Fragen zusammengestellt, die Du Dir in Deinem Unternehmeralltag bestimmt schon mal gestellt hast – und auf welche die Antwort eindeutig “Social Media!” lautet:

  • Was macht die Konkurrenz eigentlich gerade?
  • Wie zeige ich, dass wir uns am besten auskennen?
  • Wie verbessere ich das Image meiner Marke?
  • Wie steigere ich meine Verkäufe?
  • Wie generiere ich mehr Klicks auf meiner Website?
  • Wie sammele mich mehr Leads?
  • Wie kann ich bei Krisen besser kommunzieren?
  • Wie kann ich meinen Kundendienst optimieren?
  • Wie bringe ich Kunden dazu, ihren Online-Kauf abzuschließen?
  • Ich bin kein Internetmensch: Wie nutze ich Social Media überhaupt?

Los geht's!

1. Was macht die Konkurrenz eigentlich gerade?

Presseberichte verfolgen, Messen besuchen und vielleicht sogar spannende Insider-Infos vom Stammtisch: Mit Social Media kannst Du nicht nur analog, sondern auch digital einen detaillierten Blick auf Deine Mitbewerber:innen werfen. Hier bekommst Du hautnah mit, welche neuen Produkte auftauchen und welche Werbe-Strategien gefahren werden – und durch Kommentare und Likes kannst Du Dir außerdem ein genaues Bild davon machen, wie beides bei der Zielgruppe ankommt. Näher dran ist nur ein Industriespion! 

Und alles, was Du dafür tun musst, ist, Deine Konkurrenz bei Facebook, Instagram und Co. zu abonnieren: Wer den Markt mithilfe des sogenannten “Social Listening” überwacht, bleibt über alle Veränderungen in der Branche informiert und erkennt frühzeitig, welchen Weg seine eigene Unternehmenspolitik einschlagen sollte.

2. Wie zeige ich, dass wir uns in unserem Thema richtig gut auskennen?

Wenn Dir Dein Produkt und Dein Unternehmen am Herzen liegen, hast Du mit Sicherheit viel Spannendes dazu zu sagen. Ob versierter Ratgeber per YouTube-Video, unterhaltsame Fun-Fact-Reels bei Instagram, informativer Beitrag bei LinkedIn Publishing oder sachlicher Diskussionsanstoß bei Twitter – es gibt für jede Art von Information den passenden Social-Media-Kanal. 

In welcher Branche Du auch unterwegs bist: Mit Social Media hast Du die Chance, Dich als Vordenker und Trendsetter zu präsentieren. Das kann nicht nur Spaß machen (wer redet schon nicht gern über sein Lieblingsthema?) und Dich von der Konkurrenz abheben, sondern stärkt auch das Vertrauen Deiner Kunden und Kundinnen in Deine Leistung.

3. Wie verbessere ich das Image meiner Marke?

Über Social Media kannst Du nicht nur Deine Konkurrenz beobachten, sondern auch Dein eigenes Unternehmen: Schwirren Gerüchte über Deine Leistungen oder Produkte herum, in denen Deine Marke nicht gut wegkommt? Bekommst Du oft Lob und kannst es nirgends gesammelt zeigen? Ob als Blogbeitrag oder Facebook-Post, als Insta-Beitrag oder Google-Bewertung – auch hier findet sich schnell und günstig der richtige Kanal, um Unwahrheiten richtigzustellen oder positive Kommentare sichtbar zu machen. 

Denn natürlich solltest Du nicht nur “monitoren”, sondern das Image Deiner Firma auch aktiv beeinflussen: Im Rahmen authentisch dargestellter Unternehmenswerte kannst Du Deine menschliche Seite zeigen. Freude und Dankbarkeit über freundliche Kommentare, Followerzahlen und Likes sind genauso möglich, wie direkte (sachliche) Reaktionen auf Falschmeldungen oder negative Vorkommnisse. 

Und wenn Du alles richtig machst, kann sogar das Wunder des “viral Gehens” geschehen: Das bedeutet, dass Deine Follower Deinem Beitrag Likes geben, ihn kommentieren und teilen, sodass Dein Inhalt ein neues Publikum – nämlich die Freunde und Follower Deiner besagten Nutzer. Wenn immer mehr Menschen denselben Beitrag in ihren Netzwerken teilen und diese Netzwerke diesen Vorgang wiederholen, verbreiten sich die Inhalte tausende oder gar Millionen Mal über das Internet: Je enger (und positiver) diese Inhalte mit Deiner Marke verknüpft sind, desto besser für Dein Image.

4. Wie steigere ich meine Verkäufe?

Social Media kann Dir neue Verkaufswege eröffnen: Da sich Werbung über Social-Media-Plattformen ziemlich genau steuern lässt, eignet sie sich perfekt, ganz gezielt neue Kunden und Kundinnen anzusprechen. Das Interesse an Neuem ist dabei groß: In einer Studie gaben 60% aller Instagram-Nutzer an, über die Plattform gern neue Produkte zu entdecken. Egal, was Du verkaufen willst: Die sozialen Medien können dabei helfen, weitere Kontakte zu potenziellen Interessent:innen zu knüpfen. 

Genau wie herkömmliche Werbung, denkst Du? Ja – und nein. Hier gibt es gleich mehrere Gründe:

  • Das Werbeplakat wird irgendwann abgerissen, der Spot abgesetzt und der Flyer entsorgt – doch Social Media bleibt. Sobald potenzielle Interessent:innen Deinem Kanal folgen, erreichst Du sie bei jedem Log-in (und der findet laut Pew Research Center mindestens einmal täglich statt): Mit regelmäßigen unterhaltsamen oder informativen Posts bleibst Du präsent – nicht nur online, sondern auch dann, wenn Deine Follower eine Kaufentscheidung treffen.
  • Herkömmliche Werbung ist meist eher unpersönlich, doch in Social Media kannst Du selbst aktiv für Mundpropaganda (Empfehlungsmarketing) sorgen: Wenn Deine Follower über Deine Marke sprechen, hast Du schon viel erreicht. Um dies zu fördern, kannst Du auch eine Kooperation mit Influencer anstreben. Diese “Online-Meinungsmacher” können Deine Reichweite noch einmal massiv vergrößern: So zeigen Studien von Nielsen, Carat und YouTube, dass die Zusammenarbeit mit einem Influencer die Bekanntheit Deiner Marke deutlich mehr steigern kann als die Kooperation mit einem Prominenten.
  • Social-Media-Marketing haben weniger Streuverlust: Über die Nutzer:innen sozialer Medien werden viele Informationen gesammelt, die von demografischen Informationen über Standort und Sprache bis hin zu Online-Verhaltensweisen reichen. Mithilfe dieser Informationen kannst Du gezielte Werbung schalten, deren Botschaften genau auf die jeweilige Zielgruppe zugeschnitten sind. Und das Beste: Mit dem sogenannten “Targeting” bezahlst Du nur Maßnahmen für die Nutzer:innen, die Du auch wirklich erreichen willst. So kannst Du Dein Budget optimal einsetzen.

5. Wie generiere ich mehr Klicks auf meine Website?

“Wenn ein Wald ein Baum umfällt und keiner es hört, gibt es dann ein Geräusch?” Diese Frage beschäftigt Philosophen schon lange. Im Bereich Marketing ist die Antwort einfach: Wenn Du gute Inhalte (Produkte, Infobeiträge, Services etc.) hast und keiner Deine Website kennt, wirst Du nicht erfolgreich sein.

Soziale Medien helfen Dir, potenzielle Interessent:innen auf Deine Website zu leiten: In jedem Profil und auch in Deinen Beiträgen kannst Du Deine Website, Deinen Blog oder Deinen Online-Shop aktiv verlinken. Achte hier aber darauf, dass Du einen echten Nutzwert für Deine Follower lieferst und nicht nur “Link-Bombing” betreibst.

Dabei hast Du nicht nur die Möglichkeit, Deine eigenen Kanäle zu befüllen: Außerdem kannst Du an Foren oder Chats teilnehmen und Dich selbst mit anderen, relevanten Accounts verbinden und dort durch Kommentare oder Diskussionsbeiträge Aufmerksamkeit auf Deine Website lenken.

6. Wie sammele ich mehr Leads?

Mehr Klicks (Traffic) auf Deiner Website sind das eine – doch noch wertvoller ist das Sammeln von sogenannten “Leads”, also Nutzerdaten wie E-Mail-Adresse oder Telefonnummern. Wenn Nutzer:innen auf Deine Website klicken, entsteht ein einseitiger Kontakt – doch mithilfe der Leads kannst Du aktiv Kontakt zu Deiner Zielgruppe aufnehmen, z.B. per Newsletter oder Rückruf.

Das erreichst Du etwa, indem Du auf Social Media besondere Rabatt-Codes, Test-Versionen Deines Produkts, kostenlose E-Books oder ähnliche Aktionen bewirbst, die Deine Nutzer:innen aber erst dann zur Verfügung gestellt bekommen, wenn sie Dir ihre Kontaktdaten zu Nutzung überlassen. 

Übrigens: Solche Lead-Generation-Aktionen kannst Du oft sogar direkt auf Deinem Social-Media-Kanal schalten (z.B. mithilfe der Facebook Lead Ads) und musst dementsprechend nicht einmal Maßnahmen auf Deiner Website vornehmen.

7. Wie kann ich bei Krisen besser kommunizieren?

Im Jahr 2018 wurden in einer Starbucks-Filiale in Philadelphia zwei Männer nur aufgrund ihrer Hautfarbe verhaftet wurden, wurde der Hashtag #BoycottStarbuck in nur drei Tagen mehr als 100.000 Mal in den sozialen Netzwerken verwendet – in diesem Fall war es also ein sogenannter “Shitstorm”, welcher der Café-Kette sehr viel negative Bekanntheit einbrachte.

In einem mittleren oder kleinen Unternehmen wird vermutlich keine Krise von dieser Tragweite geschehen. Dennoch liefert das genannte Beispiel eine ideale Muster-Reaktion, die auch Dir im Fall des Falles weiterhelfen könnte. Mit einer simplen Entschuldigung war es für Starbucks nämlich noch nicht getan: Das Unternehmen gab weitere Erklärungen ab und 

kündigte außerdem an, alle seine Filialen einen Tag zu schließen, damit die Mitarbeiter eine Fortbildungsveranstaltung über rassistische Vorurteile besuchen konnten. 

Ob Starbucks alle Folgen der Verhaftung abfangen konnte, ist nicht bekannt – sicher ist allerdings, dass der Vorfall schlimmere Konsequenzen gehabt hätte, wenn die Reaktion des Unternehmens in den sozialen Medien ausgeblieben wäre.

Ob Konzern oder KMU, ob Lieferengpass oder Missverständnis: Nutze Social Media aktiv für Deine Kommunikation – in guten wie in schlechten Zeiten. Zeige Dich menschlich und offen – und lege am besten vorab einen Krisen-Management-Plan zurecht, damit Du im schlimmsten Fall schnell und angemessen reagieren kannst.

8. Wie kann ich meinen Kundendienst optimieren?

Krisen können nicht nur in der Öffentlichkeit auftreten, sondern auch im kleinen Rahmen – Deine Kundendienstmitarbeiter:innen wissen hier genau, was gemeint ist. 

Social Media bietet Dir zusätzliche, effektive Möglichkeiten, mit Deinen Kunden und Kundinnen in Kontakt zu treten. Denn viele Beschwerden oder Fragen landen gar nicht erst in Deinem E-Mail-Postfach oder bei Deiner Hotline – denn es bedeutet Aufwand für Deine Kunden. 

Doch wie oben beschrieben, loggen sich die meisten mehrmals täglich in ihre Social-Media-Accounts ein. Dort ist eine Beschwerde oder Nachfrage schnell getippt – und diese “Schnellschüsse” können für Dich unschätzbar wertvoll sein. Zum einen kannst Du Online-Kommentare direkt (und oft auch etwas lockerer) beantworten und zum anderen kannst Du alle anderen Nutzer:innen ganz nebenbei von Deiner Kompetenz und Kundenfreundlichkeit überzeugen: Denn während ein gelungenes Gespräch in der Service-Hotline höchstens intern positiv gewertet wird, lesen bei Social Media viele weitere Personen mit. Wenn Du hier überzeugst, verbesserst Du nicht nur Deinen Kundendienst, sondern auch Dein Image. 

Wichtig: Online wird bereits über Dich und Deine Marke gesprochen – ob Du nun darauf reagierst oder nicht. Du musst den Faden also nur aufnehmen, um positive Kommentare hervorzuheben und negative Äußerungen aktiv zu adressieren, bevor sie sich zu einem echten Problem entwickeln. 

9. Wie bringe ich Kunden dazu, ihren Online-Kauf abzuschließen?

Studien zeigen, dass fast 70% aller Online-Warenkörbe ohne Kaufabschluss verlassen werden. Hier kann es sich lohnen, die Interessent:innen nochmals direkt zu kontaktieren – denn sie Deine Website bereits gefunden, Dein Angebot geprüft und Interesse bekundet. Die Gründe für den Abbruch können vielfältig sein (Produkt im Vergleich zu teuer, kein kostenfreier Versand etc.), doch häufig lohnt es sich, eine Person, die bereits so viel Interesse gezeigt hat, nochmals zu kontaktieren.

Mit Analysetools wie z.B. Facebook Pixel kannst Du diesen potenziellen Käufer:innen Social-Media-Ads für genau die Produkte einblenden, die sie bereits angesehen oder in ihren Warenkorb gelegt hatten – und möglicherweise kannst Du so im zweiten Anlauf doch noch überzeugen. Die Ads kannst Du außerdem zum Beispiel mit zeitgebundenen Rabatt-Codes kombinieren, um auch das letzte Zögern auszuräumen.  

10. Ich bin kein Internetmensch: Wie nutze ich Social Media überhaupt?

In diesem Beitrag geben wir mit Absicht keine direkten Ratschläge, wie Du Deinen Insta- oder Facebook-Kanal aufbaust, oder welche Plattformen Du zu welchem Zweck einsetzen solltest. Die Nutzung von Social Media ist jedoch einfacher als Du vielleicht denkst – alles, was Du brauchst, sind 

  • eine Portion Neugier, etwas Spaß und Leidenschaft für Deine Marke 
  • ein bisschen Strategie (auch “Contentplan” genannt)
  • Mut zum Ausprobieren.

Außerdem haben wir Dir hier verschiedene Erste-Hilfe-Blogbeiträge zusammengestellt:

sabine_amler

Sabine Amler

Senior Content Manager

Als gelernte Buchhändlerin kennt Sabine beide Seiten der Ladentheke. Dieses Know-how verbindet sie mit langjähriger Erfahrung im Bereich SEO und Marketing.

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