Warum sollte ich Social Media nutzen? Warum sollte ich mir diese zusätzliche Arbeit machen? Diese Fragen stellen sich viele Unternehmer:innen – vielleicht gehörst auch Du dazu.
Ob Facebook, Instagram, TikTok oder LinkedIn: Soziale Netzwerke haben längst Einfluss auf unser berufliches und privates Leben genommen. Genauso wie der E-Newsletter den klassischen Infobrief und der Online-Shop den Produktkatalog abgelöst hat, übernehmen Plattformen wie Twitter & Co. immer stärker die Funktion eines modernen „Pressesprechers“. Über Deine Social-Media-Kanäle kannst Du gezielt kommunizieren, was über Dein Unternehmen in der Öffentlichkeit ankommen soll. Außerdem sind soziale Medien als Marketinginstrument schnell und vergleichsweise kostengünstig einsetzbar.
Noch nicht überzeugt?
Dann wirf einen Blick auf diese zehn Fragen – vermutlich hast Du Dir einige davon im Unternehmensalltag schon gestellt. Die Antwort darauf lautet immer wieder: Social Media!
Dann lass uns loslegen!
Presseberichte lesen, Messen besuchen oder auf dem Stammtisch die neuesten Gerüchte aufschnappen – das geht natürlich auch. Aber mit Social Media hast Du zusätzlich die Möglichkeit, Deine Mitbewerber:innen digital im Blick zu behalten. Hier erfährst Du direkt, welche neuen Produkte sie vorstellen und welche Werbestrategien sie nutzen. Durch Reaktionen wie Likes und Kommentare bekommst Du zudem ein Gefühl dafür, wie diese Maßnahmen bei der Zielgruppe ankommen. Näher dran zu sein, ist fast unmöglich – es sei denn, man wäre Industriespion.
Alles, was Du dafür tun musst: Folge Deinen Wettbewerbern auf Facebook, Instagram und anderen Netzwerken. Wer mithilfe von sogenanntem „Social Listening“ den Markt beobachtet, bleibt über Entwicklungen in der Branche auf dem Laufenden – und kann frühzeitig erkennen, in welche Richtung das eigene Unternehmen steuern sollte.
Wenn Dir Dein Unternehmen und Deine Produkte am Herzen liegen, hast Du sicher vieles dazu zu erzählen. Ob als fachkundiger Ratgeber in einem YouTube-Video, mit unterhaltsamen Fun-Fact-Reels auf Instagram, einem informativen Artikel bei LinkedIn oder einem sachlichen Diskussionsbeitrag auf Twitter – für jede Botschaft gibt es den passenden Social-Media-Kanal.
Egal, in welcher Branche Du tätig bist: Social Media bietet Dir die Möglichkeit, Dich als Impulsgeber oder Trendscout zu positionieren. Das kann nicht nur Freude machen (wer spricht nicht gern über das, was einem wichtig ist?) und Dich klar von Mitbewerbern abgrenzen – es stärkt auch das Vertrauen Deiner Kundschaft in Deine Kompetenz.
Über Social Media kannst Du nicht nur verfolgen, was Deine Mitbewerber:innen machen – Du kannst auch beobachten, wie Dein eigenes Unternehmen wahrgenommen wird: Gibt es Gerüchte über Deine Produkte oder Leistungen, die ein falsches Bild Deiner Marke zeichnen? Erhältst Du regelmäßig positives Feedback, das bisher nirgends gesammelt sichtbar wird? Ob in Form eines Blogartikels, als Facebook- oder Instagram-Post oder über eine Google-Bewertung – es gibt zahlreiche, kostengünstige Möglichkeiten, um Fehlinformationen zu korrigieren und gleichzeitig positive Rückmeldungen hervorzuheben.
Dabei geht es nicht nur ums Beobachten – Du solltest aktiv mitgestalten, wie Dein Unternehmen wahrgenommen wird. Nutze Deine Kanäle, um Deine Werte authentisch zu kommunizieren und auch die menschliche Seite Deines Unternehmens zu zeigen. Freue Dich öffentlich über freundliche Kommentare, gestiegene Followerzahlen oder viele Likes – und reagiere sachlich auf falsche Darstellungen oder negatives Feedback.
Mit etwas Glück – und einer passenden Botschaft – kann sogar ein viraler Moment entstehen: Deine Follower liken, kommentieren und teilen Deinen Beitrag, wodurch er neue Zielgruppen erreicht – nämlich die Kontakte Deiner Community. Wenn dieser Effekt sich weiter fortsetzt, verbreitet sich der Inhalt rasant – und wird im besten Fall tausend- oder millionenfach weitergegeben. Je stärker und positiver dabei die Verbindung zu Deiner Marke ist, desto größer der Nutzen für Dein Unternehmensimage.
Social Media kann Dir den Weg zu neuen Verkaufsmöglichkeiten ebnen: Werbung auf diesen Plattformen lässt sich sehr genau ausrichten und eignet sich deshalb ideal, um gezielt neue Kund:innen anzusprechen. Die Offenheit für Neues ist dabei hoch: Laut einer Studie entdecken 60% aller Instagram-Nutzer:innen über die App gerne neue Produkte. Unabhängig davon, was Du anbietest – soziale Netzwerke bieten Dir die Chance, mit potenziellen Interessent:innen in Kontakt zu treten.
Du denkst, das klingt wie klassische Werbung?
Ja – aber nicht ganz. Denn es gibt gleich mehrere Unterschiede:
„Wenn im Wald ein Baum fällt und niemand ist da, um es zu hören – macht er dann ein Geräusch?“ Diese philosophische Frage ist altbekannt. Im Marketing dagegen ist die Antwort klar: Wenn Du großartige Inhalte (Produkte, Informationen, Dienstleistungen etc.) anbietest, aber niemand Deine Website kennt, wirst Du keinen Erfolg haben.
Social Media kann Dir dabei helfen, potenzielle Kund:innen gezielt auf Deine Website zu führen: In Deinen Profilen und Beiträgen lassen sich Website, Blog oder Online-Shop direkt verlinken. Wichtig ist dabei, dass Du echten Mehrwert für Deine Follower bietest – reines „Link-Bombing“ wirkt abschreckend.
Und es bleibt nicht bei Deinen eigenen Kanälen: Du kannst auch in Foren mitdiskutieren, an Chats teilnehmen oder Dich mit thematisch passenden Accounts vernetzen. Durch Kommentare und Diskussionsbeiträge lenkst Du zusätzlich Aufmerksamkeit auf Deine Seite – ganz ohne aufdringlich zu wirken.
Mehr Klicks (Traffic) auf Deiner Website sind zwar gut, doch noch wertvoller ist das Sammeln von sogenannten „Leads“ – also Kontaktdaten wie E-Mail-Adressen oder Telefonnummern. Wenn Nutzer:innen auf Deine Website klicken, entsteht ein einseitiger Kontakt. Mit Leads jedoch kannst Du aktiv auf Deine Zielgruppe zugehen, zum Beispiel über einen Newsletter oder einen Rückruf.
Dies erreichst Du, indem Du auf Social Media spezielle Angebote wie Rabatt-Codes, Testversionen Deines Produkts, kostenlose E-Books oder ähnliche Aktionen bewirbst, die Nutzer:innen jedoch nur erhalten, wenn sie Dir ihre Kontaktdaten zur Verfügung stellen.
Übrigens: Solche Lead-Generation-Aktionen kannst Du oft direkt auf Deinen Social-Media-Kanälen durchführen (zum Beispiel über Facebook Lead Ads), sodass Du keine Änderungen an Deiner Website vornehmen musst.
Im Jahr 2018 wurden in einer Starbucks-Filiale in Philadelphia zwei Männer allein aufgrund ihrer Hautfarbe verhaftet. Der Hashtag #BoycottStarbucks wurde in nur drei Tagen über 100.000 Mal in sozialen Netzwerken verwendet – in diesem Fall handelte es sich um einen sogenannten „Shitstorm“, der der Café-Kette sehr viel negative Aufmerksamkeit bescherte.
In einem mittelständischen oder kleinen Unternehmen wird wahrscheinlich keine Krise in diesem Ausmaß auftreten. Dennoch zeigt das Beispiel eine ideale Reaktion, die Dir auch im Falle eines Vorfalls weiterhelfen könnte. Eine einfache Entschuldigung reichte Starbucks in diesem Fall nicht aus: Das Unternehmen gab zusätzliche Erklärungen ab und kündigte an, alle Filialen für einen Tag zu schließen, damit die Mitarbeitenden an einer Fortbildung zu rassistischen Vorurteilen teilnehmen konnten.
Ob Starbucks die gesamten Auswirkungen der Verhaftung vollständig abfangen konnte, ist nicht bekannt. Sicher ist jedoch, dass der Vorfall schlimmere Folgen gehabt hätte, wenn das Unternehmen in den sozialen Medien nicht aktiv reagiert hätte.
Egal, ob großer Konzern oder kleines Unternehmen, ob Lieferengpass oder Missverständnis: Nutze Social Media aktiv für Deine Kommunikation – sowohl in guten als auch in schwierigen Zeiten. Zeige Dich menschlich und transparent – und erstelle idealerweise im Vorfeld einen Krisenmanagement-Plan, damit Du im Ernstfall schnell und angemessen reagieren kannst.
Krisen oder Probleme können nicht nur öffentlich auftreten, sondern auch im kleinen Rahmen – Deine Kundendienstmitarbeiter:innen kennen diese Situation nur zu gut.
Social Media bietet Dir zusätzliche, effektive Möglichkeiten, direkt mit Deinen Kunden und Kundinnen zu kommunizieren. Denn viele Beschwerden oder Fragen erreichen Dich gar nicht erst über E-Mail oder die Hotline – das würde für Deine Kunden zu viel Aufwand bedeuten.
Wie bereits erwähnt, loggen sich die meisten Nutzer:innen mehrmals täglich in ihre Social-Media-Accounts ein. Eine Beschwerde oder Anfrage ist dort schnell abgesetzt – und genau diese „schnellen Reaktionen“ können für Dich äußerst wertvoll sein. Zum einen kannst Du Online-Kommentare direkt (und oft auch etwas lockerer) beantworten, zum anderen überzeugst Du andere Nutzer:innen ganz nebenbei von Deiner Kompetenz und Kundenorientierung: Während ein gutes Gespräch in der Hotline vielleicht nur intern positiv wahrgenommen wird, lesen bei Social Media viele weitere Personen mit. Wenn Du hier überzeugst, stärkst Du nicht nur Deinen Kundendienst, sondern auch Dein Image.
Wichtig: Online wird bereits über Dich und Deine Marke gesprochen – ob Du nun darauf reagierst oder nicht. Du musst also nur den Dialog aufnehmen, um positive Rückmeldungen hervorzuheben und negative Kommentare frühzeitig anzusprechen, bevor sie zu einem größeren Problem werden.
Studien zeigen, dass fast 770% aller Online-Warenkörbe nicht zu einem Kauf führen. In solchen Fällen kann es sinnvoll sein, die Interessent:innen noch einmal direkt anzusprechen – schließlich haben sie bereits Deine Website besucht, Dein Angebot geprüft und Interesse gezeigt. Die Gründe für den Abbruch können vielfältig sein (wie etwa ein zu hoher Preis im Vergleich oder das Fehlen von kostenlosem Versand), aber oft lohnt es sich, jemanden, der bereits so viel Interesse gezeigt hat, noch einmal zu kontaktieren.
Mit Analysetools wie dem Facebook Pixel kannst Du diesen potenziellen Käufer:innen gezielte Social-Media-Werbung für genau die Produkte anzeigen, die sie sich bereits angesehen oder in ihren Warenkorb gelegt haben – möglicherweise lässt sich so beim zweiten Versuch doch noch ein Abschluss erzielen. Diese Ads kannst Du zudem mit zeitlich begrenzten Rabatt-Codes kombinieren, um auch das letzte Zögern zu überwinden.
In diesem Beitrag verzichten wir bewusst auf konkrete Ratschläge zum Aufbau Deines Instagram- oder Facebook-Kanals oder darauf, welche Plattformen Du für welchen Zweck nutzen solltest. Die Nutzung von Social Media ist jedoch einfacher, als Du vielleicht denkst – alles, was Du dafür brauchst, ist:
Zudem haben wir hier verschiedene hilfreiche Blogbeiträge zusammengestellt, die Dir den Einstieg erleichtern:
Sabine Amler
Senior Content Manager
Als gelernte Buchhändlerin kennt Sabine beide Seiten der Ladentheke. Dieses praktische Know-how zu Kasse, Buchhaltung und Steuer verbindet sie mit langjähriger Erfahrung im Bereich Marketing zu informativen Texten.
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