Unternehmensführung

Personalführung: 5 Tipps für souveräne Teamleads

time-clockLesedauer: 5 Min. | Zuletzt aktualisiert: 8.11.2023
Chefin im Meetingraum

Effektive Personalführung ist ein wichtiger Faktor, wenn Du Deine Unternehmenskultur erfolgreich aufbauen willst – doch was gehört dazu? Wir haben die wichtigsten Tipps zusammengestellt, wie Du Deine Angestellten zu motivierten, loyalen und leistungsstarken Mit-Arbeiter:innen machst.

Tipp 1: Freiraum lassen.

Die gute Nachricht: Als Chef:in bist Du nicht mehr für alles zuständig. Du musst nicht mehr alles selbst machen, sondern kannst delegieren. Und mit den Aufgaben übergibst Du auch die Verantwortung: Das bedeutet nicht, dass Du jetzt einfach alles laufen lässt (schließlich ist es immer noch Dein Unternehmen) – aber Du kannst und solltest Deinen Mitarbeiter:innen weitgehend vertrauen. 

Kontrolliere also nicht jeden kleinen Arbeitsschritt, sondern lass Ergebnisse für sich sprechen: So haben Deine Angestellten den Freiraum, um sich zu entfalten, innovative Ideen zu entwickeln und eigenverantwortlich Erfolge zu erzielen. Das motiviert und schafft ein offenes Arbeitsklima.

Tipp 2: Ziele und Anforderungen deutlich kommunizieren. 

Als Führungsperson bist Du verantwortlich für Dein Team – für Erfolge und Misserfolge gleichermaßen. Welches Ziel verfolgst Du mit Deinem Unternehmen? Welche Meilensteine willst Du im Monat oder im Quartal erreichen? Wie soll das geschehen? Je genauer Deine Mitarbeiter:innen wissen, um was es geht, desto besser können sie sich einbringen. Um Eigeninitiative und Motivation Deines Teams zu steigern, kläre folgende Fragen:

  • Ehrlich: Was soll/muss aus welchem Grund erreicht werden?
  • Realistisch: Was können wir tatsächlich erreichen?
  • Authentisch: Mit welchen Maßnahmen können wir es erreichen?

Idealerweise sollte auch Feedback zu Deiner Führungskultur gehören, damit Deine Mitarbeiter:innen immer wissen, wo sie stehen – und auch Du Deine Schwachstellen stärken kannst. Gleichzeitig kannst Du über Feedback Regeln und Vorgaben klar kommunizieren und gleichzeitig alle nötigen Informationen geben, die Deine Mitarbeiter:innen für die Umsetzung brauchen.

Tipp 3: Nutze die zwischenmenschliche Ebene.

Bleibe in persönlichem Kontakt mit Deinen Angestellten: Bei Feedbackgesprächen kannst Du die Arbeitsleistung loben und würdigen – und auch die Aspekte ansprechen, die verbessert werden können. Lass hier auch Deine Mitarbeiter:innen zu Wort kommen, z.B.:

  • Was ist der größte Motivator bei der Arbeit?
  • Was läuft derzeit gut, wo gibt es Probleme?
  • Gibt es Ideen für zukünftige Aufgaben, Projekte und Tätigkeiten?
  • Wo kannst Du als Chef:in unterstützen? Wo solltest Du Dich zurücknehmen?
  • Gibt es weitere Anmerkungen, zu Dir oder zum Unternehmen?

Klare Rückmeldungen – sowohl negativ als auch positiv – bietet das Potenzial, um sich weiterzuentwickeln. Das gilt bei einer effektiven Feedbackkultur sowohl von oben nach unten als auch von unten nach oben.

Gemeinsam für ein gutes Arbeitsklima

Ein gutes Arbeitsklima entsteht dann, wenn es nicht nur um Leistung und Produktivität geht: 

Es ist daher wichtig, ein offenes Ohr für die Belange Deiner Angestellten zu haben. Kläre arbeitsbezogene Konflikte und Meinungsverschiedenheiten möglichst sachlich und schnell. Es geht dabei nicht darum, Dein Team zu bemuttern, sondern eine Atmosphäre zu schaffen, in der optimal gearbeitet werden kann.

Teambuilding-Maßnahmen wie gemeinsame Fortbildungen, gemeinsame Unternehmungen oder Supervising können den Zusammenhalt hier stärken, Schwächen sichtbar machen und Lösungsansätze bieten. Wichtig: Du musst dabei nicht auf “Kumpelniveau” agieren, um Wünsche, Anliegen und Probleme Deiner Mitarbeiter:innen auf Augenhöhe zu behandeln.

Tipp 4: Lebe Deine Entscheidungen.

Entscheidungen gehören zu Deinem Alltag als Führungskraft. Nimm Dir ausreichend Zeit, um alle relevanten Infos zusammenzutragen – und frag auch Deine Fachkräfte um Rat und Weisung. So bekommst Du oft nochmals einen neuen Blick auf die Situation und kannst wichtiges Praxiswissen einbeziehen. Außerdem kannst Du mit Deinen Angestellten auch die jeweiligen Konsequenzen abwägen und kalkulieren. 

Ist die Entscheidung dann getroffen, solltest Du dahinterstehen und sie stark kommunizieren: Je mehr Hintergründe Deine Mitarbeiter:innen kennen, desto stärker fühlen sie sich eingebunden und desto besser werden sie Deine Weisungen umsetzen. 

Und noch wichtiger: Halte Dich selbst an die Regeln und Konsequenzen, die Du mit Deiner Unternehmenskultur vorgibst. So handelst Du als gutes Vorbild – und kannst nicht nur aufgrund Deiner Position verlangen, dass Deine Vorgaben eingehalten werden.

Und wenn es mal nicht so läuft wie geplant, stehe auch zu Deinen Fehlern. Wenn es darum geht, das Unternehmen voranzubringen, ist es nämlich nicht wichtig, in erster Linie einen Schuldigen zu finden – vor allem geht es darum, aus Misserfolgen zu lernen. 

Tipp 5: Schaffe Motivationen.

Mitarbeitermotivation ist eine Deiner wichtigsten Aufgaben: Wer motiviert ist, bringt Leistung und wächst oftmals über sich hinaus. Ein angemessenes Gehalt ist dabei viel, aber nicht alles. Auch “frisches Obst und Kaffee in der Küche” sind zwar ein nettes Extra, aber kein echter Pluspunkt. Um Deine Mitarbeiter:innen anzuspornen, kannst Du folgende Maßnahmen anwenden:

  • Kenne die Bedürfnisse Deiner Angestellten – und arbeite effektiv damit.
  • Würdige gute Arbeit ausdrücklich.
  • Probiere auch mal unkonventionelle Lösungen.
  • Gestalte die Arbeitssituation flexibel (Gleitzeit, Homeoffice etc.).
  • Biete die Möglichkeit zum Lernen (Fortbildung, Workshops etc.).
  • Stärke den internen Zusammenhalt (Team-Essen, Kaffeepausen etc.). 
  • Biete in der Arbeitszeit mehr als Arbeit – z.B. Yoga oder Rückenfitness.

Viele Ideen haben große Auswirkung und kosten dabei wenig Geld. So senkst Du die Mitarbeiterfluktuation, steigerst die Leistung – und machst Dein Unternehmen attraktiv für Neueinsteiger. 

Wenn die Leistung nachlässt: Hilfreiche Instrumente zur Mitarbeiterführung

Um Probleme frühzeitig zu erkennen und schnell zu beseitigen, brauchst Du ein vertrauensvolles Verhältnis mit Deinen Mitarbeiterinnen. In direkter Kommunikation lassen sich wechselseitige Erwartungen abklären, Konflikte erörtern und Lösungen entwickeln.

Wenn die Leistung eines Mitarbeiters sinkt, kannst Du etwa folgende Schritte anwenden: 

1) Analysieren

Finde den Grund heraus, warum Angestellte nicht die gewohnte oder erwartete Leistung bringen. Hat es persönliche oder arbeitsbezogene Gründe? Beobachte dazu auch das Team und führe Gespräche mit dem jeweiligen Mitarbeiter und ggf. mit seinen Kollegen. 

2) Unterstützen

Sobald Du weißt, wo der Schuh drückt, kannst Du entsprechende Maßnahmen in die Wege leiten: Fortbildungen können dazu beitragen, dass Deine Mitarbeiter:innen persönliche und berufliche Ziele erreichen. Lob und Wertschätzung können die Freude an der Arbeit wieder zurückbringen. Eine bessere Vernetzung kann den Angestellten tiefer im Team verankern. Authentische und erreichbare Anforderungen helfen, Tätigkeiten neu auszurichten und auf ein Ziel hinzuarbeiten.  

3) Überprüfen

Bei diesem Schritt geht es nicht um Kontrolle im negativen Sinne: Vielmehr handelt es sich darum, sich mit dem jeweiligen Angestellten in regelmäßigen Abständen in Verbindung zu setzen. Durch direktes Feedback erfährst Du, ob Deine Maßnahmen gegriffen haben oder ob Du nochmals mit dem ersten Schritt beginnen solltest. 

Im Notfall: Konsequenzen ziehen

Oder – auch dieser Fall kommt vor – Du findest heraus, dass der betreffende Angestellte nicht für Dein Unternehmen geeignet ist. An dieser Stelle ist wieder Deine Entscheidung als Chef:in gefragt: Ist der Angestellte vielleicht in einer anderen Abteilung besser aufgehoben oder sollte man sich besser einvernehmlich trennen?

Gutes Personal ist der Schlüssel zum Erfolg – hier findest Du ganz allgemein noch weitere Tipps zur Personalgewinnung – Thema sind geeignete Kanäle, Erkennen guter Mitarbeiter:innen und Personalbindung. 

Und wenn es doch mal nicht passt? Dann solltest Du alles richtig machen, wenn Du Mitarbeiter kündigen musst: Lies nach, worauf Du als Arbeitgeber:in achten solltest.

Bedenke dabei, dass es viel Geld kostet, bestehendes Know-how zu ersetzen und neue Mitarbeiter:innen anzulernen. Unpassendes Personal sollte also idealerweise gar nicht erst eingestellt werden: So erkennst Du gute Bewerber:innen.

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Sabine Amler

Senior Content Manager

Als gelernte Buchhändlerin kennt Sabine beide Seiten der Ladentheke. Dieses Know-how verbindet sie mit langjähriger Erfahrung im Bereich SEO und Marketing.

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