Einfach drauflosfahren, dann die Klappe öffnen und direkt die frisch zubereiteten Speisen verkaufen: Der Traum vom eigenen Street-Imbiss-Business ist verlockend. Damit es mit dem eigenen Imbisswagen klappt, haben wir von Marktanalyse über vorgeschriebene Behördengänge bis zur perfekten Ausstattung das Wichtigste für den Weg zur Existenzgründung zusammengefasst.
Am Anfang steht die Frage, welche Speisen Du in Deinem Foodtruck anbieten möchtest. Burger und Pommes, asiatisches Streetfood, Ofenkartoffel mit diversen Toppings oder...? Hauptsache, man kann es aus der Hand essen:
Der erste Schritt ist die Gewerbeanmeldung. Die Ausübung eines Gewerbes ist außerdem an einen bestimmten Standort gebunden und bei der örtlich zuständigen Bezirksverwaltungsbehörde anzumelden. Das bedeutet erstmal auch, dass ein spontanes Verkaufen an frei gewählten Orten in Wirklichkeit gar nicht möglich ist: Wer von unterschiedlichen Standorten aus verkaufen möchte, benötigt tatsächlich eine Genehmigung für jeden einzelnen Standort.
Nachdem Du Deinen Gewerbeschein erhalten hast, schickt Dir das Finanzamt per Post die eigene Steuernummer zu. Denn nur mit dieser neuen Steuernummer darfst Du offiziell Rechnungen ausstellen. Auf die Anmeldung beim Gewerbeamt folgt eine Nachricht der zuständigen Handelskammer, die Dich über die verpflichtende Mitgliedschaft bei der IHK informiert.
Je nach Ort sind außerdem unterschiedliche lokale Ämter aufzusuchen. Hier geht es in erster Linie um die immissionsrechtliche Genehmigung, das Gesundheitszeugnis sowie die Belehrung nach § 43, die Schanklizenz und die Genehmigung der Bewirtung im Freien. Auch beim Gesundheitsamt, Versicherungen (z.B. Berufshaftpflichtversicherung) und Berufsgenossenschaften solltest Du Dich nach Vorgaben erkundigen. Wer mit seinem Food Truck nicht an einem festen Standort steht, braucht als sogenanntes "Reisegewerbe" auch eine Reisegewerbekarte.
Insgesamt brauchst Du folgende Dokumente:
DOKUMENT | AUSSTELLENDE BEHÖRDE |
---|---|
Gewerbeschein für Gaststätten und Imbisswägen | Gewerbeamt |
Nachweis über die Belehrung im Gaststättengewerbe | Handelskammer |
Immisionsrechtliche Genehmigung | Ordnungsamt |
Gesundsheitszeugnis | Gesundheitsamt |
Belehrung nach § 43 Infektionsschutzgesetz (IfSG) | Gesundheitsamt |
Lebensmittelhygiene-Schulung nach EU Verordnung (EG) | Gesundheitsamt |
Antrag auf Bewirtung im Freien | Ordnungsamt |
Nachweis über die Hygienebelehrung | Gesundheitsamt |
Schanklizenz (Verkauf von Alkohol) | Gewerbeamt |
Auch die Buchhaltung ist wichtig: Je nach Umsatz musst Du zumindest im ersten Jahr möglicherweise noch keine Steuererklärung abgeben. Wenn Du noch unter die Kleinunternehmerregelung fällst, genügt es, wenn Du eine Einnahmenüberschussrechnung (EÜR) beim Finanzamt einreichst. Solltest Du bereits im Voraus planen mit Angestellten zu arbeiten, solltest Du ebenso beachten, unter welchen Umständen Mindestlohn in der Gastronomie gezahlt werden muss.
Weitere Details zu den einzelnen Schritten findest Du hier: Foodtruck eröffnen: Genehmigungen & Vorschriften.
Die Küche ist das Herz Deines Foodtrucks. Du brauchst z. B.:
Bei der Wahl und Ausstattung des Foodtrucks musst Du die jeweilige Gewerbeordnung beachten. Beachte zum Beispiel Regelungen zu rutschfestem Boden und Raumhöhe ebenso wie Sicherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnungen sowie Hygienevorschriften. Die Abluft muss ordentlich funktionieren, die Stehhöhen den Vorgaben entsprechen und auch die Ausstattung mit Schutzschaltern ist genau vorgeschrieben.
Wenn Du einen fertigen Foodtruck kaufst, solltest Du ihn im Idealfall vorher testen. So weißt Du genau, welche Geräte Du in Deinem Truck brauchst, wie diese angeordnet sein müssen und wie viele Personen gleichzeitig Platz haben müssen.
Idealerweise lässt Du Deinen eigenen Streetfood-Wagen bei einem geeigneten Foodtruck-Hersteller anfertigen. Dies ist wesentlich billiger, als wenn Du Dir einen eigenen, komplett individuellen Foodtruck bauen lässt. Liebhaber können aber auch einen Step Van kaufen oder traditionellen Foodtruck aus den USA importieren und anpassen (lassen). Mit etwas Glück kannst Du auch einen geeigneten Foodtruck gebraucht kaufen.
Bevor der Foodtruck ausgebaut wird, muss geklärt werden, welche Energiequelle Du nutzen willst. Strom ist für Elektrogeräte wichtig – Gas wird jedoch beim Kochen oftmals bevorzugt. Natürlich ist eine Kombination aus beidem möglich.
Neben der Küchenausstattung ist auch der Verkaufsprozess wichtig. Speisen verkaufen, Zutaten bestellen, Buchhaltung führen – all das kannst Du platzsparend mit einer mobilen Kasse lösen. Der readyGo von ready2order ist zum Beispiel ein eigens für die mobile Gastronomie optimiertes Gerät.
Achtung: Achte beim Ausbau des Trucks das erlaubte Maximalgewicht. Neben allen eingebauten Geräten zählen dazu nämlich auch die Personen im Truck. Bei einem Gesamtgewicht von über 3,5 Tonnen benötigst Du hier bereits einen Führerschein der Klasse C-1.
Dein Foodtruck sollte von Anfang an bekannt gemacht werden. Der erste Schritt dazu kann die Eintragung in der Foodtrucks-App sein. Dadurch werden bereits an Streetfood interessierte Kunden auf Deinen Truck aufmerksam, wenn sie sich in der Nähe Deines Verkaufsstandorts aufhalten.
Auch eine Facebook-Seite kann Deinen Betrieb unterstützen: Poste regelmäßig über Angebot und Aktivitäten, biete Probeessen an und agiere mit Deinen Followern.
Auch Printwerbung wie Flyer sind vor allem in der Anfangszeit wichtig. Besuche Unternehmen in der Nähe Deines Verkaufsstandorts, erzähle dort von Deinem Foodtruck, bietet idealerweise Probehäppchen an und verteile Deine Flyer dort: Je mehr Menschen Du vor dem Start erreichst, desto einfacher erarbeitest Du Dir eine feste Kundengruppe.
Ein Businessplan, der alle Schwächen und Stärken, Chancen und Risiken vorab ins Visier nimmt, hilft Dir, Dein Unternehmen mitsamt Kosten und Finanzierung besser zu planen. Dass alles klappt, lässt sich nicht garantieren, denn die Wirklichkeit hält immer unerwartete Überraschungen bereit. Darum solltest Du auch nach allen notwendigen Einstiegsinvestitionen ein finanzielles Sicherheitspolster für ca. 6 Monate bewahren und auch einen Plan B machen: Was kannst Du tun, wenn der Erfolg auf sich warten lässt? Ist ein Gründerkredit vielleicht eine gute Starthilfe? In jedem Fall solltest Du ein eigenes Geschäftskonto eröffnen, um Deine Einnahmen und Ausgaben gezielt im Blick zu behalten und natürlich einen Businessplan erstellen kannst. In einem weiteren Artikel zeigen wir Dir außerdem, wie Du in Deinem Businessplan Fehler vermeidest.
Idealerweise testest Du Deine Geschäftsidee schon vor den ersten größeren Schritten, wie etwa dem Kauf eines Fahrzeug - z.B. mit einem Stand auf dem Wochenmarkt. Das gibt Dir die Möglichkeit, Geschmacksrichtungen und Zubereitungsarten zu testen, zu verfeinern, Deine Preiskalkulation zu überprüfen und Dein Konzept aktiv nach außen zu tragen.
In einem Foodtruck sollten die Arbeitsabläufe so praktisch und schnell wie möglich sein. Dazu kommen schnell und qualitativ hochwertig zubereitete Speisen. Eine vereinfachte Buchführung, schnelle Rechnungserstellung und detaillierte Warenwirtschaft tragen ebenfalls zum Erfolg bei: Und genau hier unterstützt Dich das Kassensystem von ready2order – alles für Deinen Erfolg.
Damit alles glattläuft, wenn es wirklich losgeht: Teste jetzt das ready2order Kassensystem – natürlich kostenlos.
Kristin Köck
ehem. Social Media & Content Manager
Bis 2019 war Kristin als Social Media Manager und Content Creator bei ready2order für alle Social Media-Kanäle zuständig.
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