Steuerhinterziehung, Schwarzarbeit, Kapitalerträge aus dem Ausland: Illegale Geschäftsaktivitäten sind gefährlich für Unternehmen und schaden dem Sozialsystem. Wir erklären, wie Du Deine Buchhaltung ganz einfach transparent und vollständig führst – und warum das besser ist als vermeintliche Steuerersparnis durch Schattenwirtschaft.
In Deutschland etwa werden zwischen 5 und 15 Prozent des Bruttoinlandsproduktes durch sogenannte “Schattenwirtschaft” erwirtschaftet. Unter diesem Begriff werden alle ökonomischen Aktivitäten und Umsätze zusammengefasst, die nicht amtlich deklariert werden – dazu gehören auch Schwarzgeld und Schwarzarbeit.
Schwarzgeld entsteht, wenn Personen ihre Einkünfte nicht ordnungsgemäß versteuern und den gesamten Bruttobetrag für sich behalten. Dieses Geld fließt am Fiskus vorbei und fehlt dem Staat, um Sozialleistungen für das Gemeinwohl zu erbringen.
Schwarzarbeit ist bezahlte Arbeit, die vom Arbeitgeber nicht ordnungsgemäß angemeldet ist und für die entsprechend keine Steuern und Sozialabgaben entrichtet werden. Es wird in der Regel bar und natürlich ohne Lohnabrechnung gezahlt. In vielen Fällen wird Schwarzarbeit nebenberuflich ausgeführt.
Laut Angaben der Bundesvereinigung Bauwirtschaft entstanden zwischen 2012 und 2016 folgende Summen:
Anders gesagt: Einige Betriebe wollen oder “können” keine legalen Arbeitskräfte einstellen, um Abgaben zu sparen und ggf. auch die Buchhaltung vermeintlich zu vereinfachen. Gleichzeitig wollen an Schwarzarbeit interessierte Arbeitnehmer dem Staat nichts von ihrem (zusätzlichen) Einkommen abgeben.
Die Zahl der Schwarzarbeiter steigt typischerweise besonders in Krisenzeiten, z. B. während der Finanzkrise 2009 oder während der Corona-Pandemie.
Der deutsche Dienstleistungssektor sowie die Unterhaltungsindustrie litten in Lockdown-Phasen am stärksten unter den Schließungsmaßnahmen. Nach Angaben der Tagesschau waren besonders Spüler, Putzkräfte und Aushilfsköche von der Krise hart getroffen und befanden sich vermehrt auf Jobsuche. Es ist anzunehmen, dass diese Arbeitnehmer vermehrt "unter der Hand" dazuverdienten, um ihre staatliche Unterstützung aufzubessern oder ihre ehemaligen Arbeitgeber zu unterstützen, bis die Pandemie vorüber ist.
Schwarzarbeit ist keine “einfache” Option, sondern bringt vor allem Probleme mit sich:
Für Arbeitnehmer kann Schwarzarbeit gefährlich sein; aber auch für Arbeitgeberinnen ist sie existenzgefährdend, Strafen können die Finanzen eines Unternehmens empfindlich treffen, der Geschäftsleitung drohen bei nachweislicher Schwarzbeschäftigung sogar Gefängnisstrafen.
Bei einfacher Steuerhinterziehung beträgt die Verjährungsfrist fünf Jahre. Bei besonders schweren Vergehen kann es bis zu zehn Jahre dauern, bis sie verjährt sind.
Steuerpflichtige dürfen falsche oder unvollständige Angaben beim Finanzamt berichtigen oder unterlassene Angaben nachholen. Sprich: Als Arbeitgeber oder Arbeitnehmer kannst Du Angaben zu schwarz verrichteten Tätigkeiten nachreichen.
Dabei gilt Folgendes zu beachten:
Wurde eine gültige Selbstanzeige eingereicht, müssen Täter und Täterinnen nicht länger mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen. Außerstrafrechtliche Konsequenzen können hingegen durchaus eintreten. So schützt eine Selbstanzeige z.B. nicht vor möglichen Disziplinarmaßnahmen.
Schattenwirtschaft macht das Leben von Unternehmerinnen und Arbeitnehmern auf lange Sicht betrachtet also nicht einfacher. Stattdessen sollten Unternehmer ihre Steuerabgaben korrekt an das Finanzamt überführen und ihre Umsätze transparent und sicher speichern. Wir von ready2order unterstützen Dich mit Lösungen, die sowohl einfach als auch kostengünstig sind.
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Marlene Schulze
Content Redakteurin
Die Philosophiestudentin ist seit Januar 2021 Teil der Content-Redaktion von ready2order in Berlin.
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