Rechtliches

Wird die EC-Karte abgeschafft? Das musst Du bei der Girocard beachten!

time-clockLesedauer: 4 Min. | Zuletzt aktualisiert: 8.1.2024
Girocard mit MasterCard Co-Badging

Viele Nutzer:innen in Deutschland besitzen eine Girocard (auch “EC-Karte” genannt), die zusätzlich ein Maestro-Logo trägt und damit die Maestro-Funktion anbietet. Eine Sprecherin von Mastercard bestätigte die Abschaffung der Maestro-Girocard jetzt im Juli 2023. 

Was bedeutet das, wenn Du als Unternehmer:in bisher Girocards akzeptiert und vielleicht auch selbst genutzt hast? Wir führen Dich durch die Änderungen.

Die Fakten im Überblick

  • Ab Juli 2023 werden keine Girocards mit Maestro-Funktion mehr ausgegeben.
  • Girocards im Umlauf können bis zum Ablauf der Gültigkeit verwenden werden, sind allerdings nicht mehr im Ausland gültig.
  • Alternativ eingeführt werden Debitkarten, die Girocard und Kreditkarte vereinen.

Als ready2order Nutzer:in mit readyPay kannst Du Dein Kartenterminal wie gewohnt verwenden; Kartenterminals anderer Anbieter müssen ggf. für Kreditkarten freigeschaltet werden, um Zahlungen mit der neuen Debitkarte zu akzeptieren.

Was bedeutet die Änderung für Händler:innen?

Für Unternehmer:innen können die Gebühren für die neuen Debitkarten Probleme machen: Denn sie können bis zu viermal so hoch ausfallen wie bei der herkömmlichen Girocard. Das kann gerade für kleinere Händler:innen mit niedrigen Umsätzen ein Problem sein. Es ist daher wichtig, dass Du das Gebührenmodell bei Deinem Anbieter im Blick hast.

Wie hoch sind die Gebühren für Debitkarten bei ready2order?

Mit dem neuen readyPay Gebührenmodell berechnet ready2order für alle Zahlungsarten (Debit, Kredit, Mobile Payments) immer nur 1,23% Transaktionsgebühren – ohne Fixkosten, ohne Mindestumsatz. Damit bist Du als Unternehmer:in kalkulatorisch immer auf der richtigen Seite.

Mit readyPay und unserem readyGo bzw. readyMini kannst Du sowohl Debit- als auch Kreditkarten akzeptieren. Eine gesonderte Freischaltung ist nicht nötig und auch besondere Kosten fallen nicht an.

Kostet die Freischaltung für Kreditkarten bei readyPay extra?

“Kartenlesegeräte, die auch Kreditkarten auslesen können, benötigen eine extra Freischaltung und die kostet viel Geld!” – mit diesem Mythos möchten wir in Bezug auf readyPay an dieser Stelle aufräumen. 

Mit readyPay und dem readyGo bzw. unserem neuen Kartenlesegerät readyMini Pay kannst Du sowohl Debit- als auch Kreditkarten akzeptieren. Eine gesonderte Freischaltung ist nicht nötig und auch besondere Kosten fallen nicht an.

Kann ich mit readyPay noch Girocard akzeptieren?

Die einfache Antwort lautet: Solange die Girocard ein Maestro-, Visa- oder MasterCard-Logo trägt, wird sie über readyPay auch akzeptiert.

readyPay akzeptiert die Girocard dann, wenn sie ein sogenanntes “Co-Badging” oder “Co-Branding” aufweist – das bedeutet, dass das System bei diesen Karten auf Maestro (MasterCard) oder V-Pay (Visa) zurückgreifen kann. Solange dieses sogenannte “Co-Badging” also noch vorhanden ist – wie es jetzt in den meisten Fällen zutrifft –, kann über readyPay auch Girocard akzeptiert werden. 

Ich nutze ein anderes Terminal: Wie stelle ich fest, ob es für Debitkarten freigeschaltet ist?

Vielleicht ist es schon vorgekommen, dass Dein Kartenlesegerät Girokarten nicht angenommen hat, obwohl Du immer EC-Zahlungen akzeptiert hast? Hier solltest Du die betroffene Karte genau prüfen: Das Kleingedruckte „Debit“ verrät die Art der Karte. Informiere Dich ggf. bei Deinem Terminalanbieter, ob Du Dein Kartenlesegerät extra für Debit- und Kreditkarten freischalten musst.

Was geschieht mit den Girocards im Umlauf?

Alle Karten, die aktuell im Umlauf sind, können bis zum Ende ihrer Gültigkeit weiter verwendet und von Dir akzeptiert werden. Für die Nutzer:innen ändert sich also erstmal nichts: Sie können trotz Maestro-Aus weiterhin mit ihrer Girocard bezahlen und Geld abheben – auch international.

MasterCard stellt jedoch seit Juli 2023 keine neuen Karten mit Maestro-Branding mehr aus. Stattdessen werden alle Bestandskunden einzelner Banken auf Debit MasterCard bzw. Debit Visa umgestellt. Für Banken, die noch an der Girokarte festhalten, gibt es eine verlängerte Nutzungsfrist von Maestro bzw. in Ausnahmen können Maestro-Brandings noch bis Herbst 2023 ausgestellt werden. Diese Karten sind dann bis Ende 2027 gültig (betrifft vor allem Kunden von Volks- und Raiffeisenbanken).

Warum wird die Girocard abgeschafft?

Zwei Gründe werden offiziell für die Abschaffung der “EC-Karte” genannt: 

  1. Die Girocard eignet sich nicht für Online-Shopping und für Zahlungen zwischen Einzelpersonen. 
  2. Das EC-Verfahren funktioniert nur in Deutschland, da die Abwicklung über die von der Deutschen Kreditwirtschaft autorisierten Netzbetreiber erfolgt. 

Dazu kommt der inoffizielle Grund, dass MasterCard seine Position auf dem deutschen Markt ausbauen möchte. 

Wichtig: Auch V-Pay vom Konkurrenten Visa wird vermutlich aus demselben Grund in Zukunft abgeschafft werden. Ein konkretes Datum ist hier aber noch nicht bekannt.

Was bedeutet Debit?

Debit ist dabei keine neue Kartenart, sondern bedeutet einfach, dass die Zahlsumme – im Gegensatz zur Kreditkarte – direkt vom Konto des Käufers abgebucht wird.

Die Debitkarte (bzw. Girocard mit Debitfunktion), welche die Girocard mit Maestro-Funktion ersetzen soll, wird ein Mix aus Giro- und Kreditkarte sein. Die Abrechnung erfolgt aber wie bei der klassischen EC-Karte umgehend; der für Kreditkarten typische Kurzzeit-Kredit wird nicht gewährt.

“EC-Karte” oder “Girocard”, was stimmt denn nun?

Abschließend noch eine kleine Begriffsklärung:

  • Die Bezeichnungen “EC-Karte” und “Girocard” beziehen sich auf dieselbe Zahlungsmethode. 
  • Allerdings ist der Begriff “EC-Karte” inzwischen veraltet: Er basiert auf dem bis zum Jahr 2007 gängigen Zahlungssystem "Electronic Cash".
  • Girocard ist daher der offiziell korrekte Terminus.

Die Bezeichnung “EC-Karte” wird allerdings nach wie vor umgangssprachlich und synonym mit Girocard bzw. für alle gängigen Debitkarten verwendet.

Sabine Amler

Sabine Amler

Senior Content Manager

Als gelernte Buchhändlerin kennt Sabine beide Seiten der Ladentheke. Dieses Know-how verbindet sie mit langjähriger Erfahrung im Bereich SEO und Marketing.

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