Rechtliches

2G und 2G Plus in der Gastronomie: Wie geht das?

Lesedauer: 4 Min. | Zuletzt aktualisiert: 8.14.2023
Gast holt Essen ab

Angesichts steigender Zahlen verschärfen viele Bundesländer ihre Corona-Regeln. Die Tagesschau fasst in einem Beitrag zum Thema zusammen, was derzeit wo erlaubt ist

Für Restaurants, Cafés und Bars bedeutet dies in vielen Regionen 2G und 2G Plus – doch was bedeutet das eigentlich und wie kann man dieses Konzept als Unternehmer:in so umsetzen, dass Gastfreundlichkeit und Umsatz nicht auf der Strecke bleiben? Wir erklären die Rahmenbedingungen und prüfen für Dich, was so alles möglich ist.

Was bedeuten “2G” und “2G Plus”?

Bei den Corona-Maßnahmen spielen die Zugangsbeschränkungen eine wichtige Rolle. Diese Bedeutung steckt hinter den Abkürzungen 2G oder 3G bzw. 2G Plus und 3G Plus:

  • 3G

3G bedeutet, dass nur vollständig Geimpfte, Getestete oder Genesene Zutritt zu einem bestimmten Ort erhalten. Als zulässiger Test gilt hier auch ein negativer Antigen-Schnelltest, der nicht älter als 24 Stunden sein darf.

  • 3G Plus

3G Plus verschärft die Bedingungen für getestete Personen: Sie besagt, dass ausschließlich vollständig Geimpfte, Genesene und PCR-Getestete Zutritt erhalten. Der PCR-Test sollte bei längeren Aufenthalten alle 48 Stunden erneuert werden.

  • 2G

2G bedeutet, dass nur vollständig Geimpfte oder Genesene Zutritt erhalten.

  • 2G Plus

Bei 2G Plus erhalten nur vollständig Geimpfte oder Genesene Personen Zutritt, die jeweils entweder geboostert sind oder zusätzlich einen negativen Corona-Schnelltest vorlegen können. Das Ergebnis des Tests darf nicht älter als 24 Stunden sein.

Zur Definition:

1) Als “vollständig geimpft” gelten Personen, bei denen die abschließende Impfung mindestens zwei Wochen zurückliegt. 

2) Als “genesen” gelten Personen, bei denen die Corona-Infektion mit einem PCR-Test festgestellt wurde. Dieses Testergebnis muss mindestens 28 Tage zurückliegen, darf aber nicht länger als sechs Monate alt sein.

3) Von den Zugangsbeschränkungen und Maskenregelungen sind in der Regel Kinder bis zum 6. Geburtstag ausgeschlossen, d. h. sie dürfen überall auch ohne Maske oder Test hinein.

Wie kann ich 2G und 2G Plus in Restaurant, Café und Bar umsetzen?

Das gilt für Dein Personal:

Seit dem 24. November 2021 gilt die 3G-Regelung am Arbeitsplatz: Der Zutritt nur noch Arbeitnehmer:innen gestattet, die nachgewiesenermaßen vollständig geimpft, genesen oder aktuell negativ getestet sind. Schnelltests dürfen nicht älter als 24 Stunden sein, PCR-Tests sind 48 Stunden gültig.

Die weiteren Regeln bleiben weiterhin bestehen, dazu gehört u. a.:

  • Du musst ein individuelles Infektionsschutzkonzept, ein Lüftungskonzept und ein Reinigungskonzept erarbeitet haben – hier kann Dich die zuständige IHK unterstützen.
  • Deine Mitarbeiter:innen tragen konsequent Maske. Ausnahmen davon gibt es nur an einem festen Sitz-, Steh- oder Arbeitsplatz (z. B. in der Küche), soweit zuverlässig ein Mindestabstand von 1,5 Metern zu anderen Personen gewahrt wird.
  • Auch Hände richtig waschen und desinfizieren ist Pflicht: Am besten schulst Du Deine Mitarbeiter und stellst Du an der Theke und auf den Toiletten Desinfektionsmittel bereit.
  • Alle Gäste und auch Deine Mitarbeiter:innen müssen 1,5 Meter Abstand halten.
  • Nach Möglichkeit solltest Du die Bewegungsrichtung beim Betreten und Verlassen von Tischen und Räumen vorgeben.

Falls Du Dich nach über anderthalb Jahren Corona-Krise noch nicht perfekt mit allen Regeln auskennst: Erkundige Dich bei Deiner zuständigen IHK, was Du bei Deinem Betriebskonzept alles beachten musst. 

Das gilt für Deine Gäste:

De facto bedeutet 2G und 2G Plus, dass nicht mehr jede Person in Dein Lokal kommen darf: 

  • Weise am besten schon im Außenbereich und mit einem Plakat an der Eingangstür darauf hin, wer Deine Lokalität betreten darf und welche Regeln dabei gelten.
  • Auf dem Weg vom Eingang zum Tisch gilt für Gäste weiterhin die Maskenpflicht – ebenso für den Gang zur Toilette oder beim Verlassen der Lokalität.
  • Auch Hände desinfizieren bleibt wichtig: Am besten stellst Du am Eingang, auf den Toiletten und ggf. auch am Tisch Desinfektionsmittel bereit.

Um den Überblick zu behalten, kannst Du am Eingang eine Art “Schranke” installieren, die ungeprüften Personen den Zugang verweigert: 

  • Zum Beispiel kannst Du dafür einen Stehtisch mit dem Hinweis “Bitte warten: Sie werden platziert” aufstellen. Mit einer Klingel können neue Gäste Dein Personal rufen, damit der Impfausweis bzw. Test kontrolliert werden und die Tischauswahl erfolgen kann. Auch das Desinfektionsmittel kannst Du auf diesem Tisch gut sichtbar zur Nutzung bereitstellen.
  • Wenn möglich, richte einen separaten Ein- und Ausgang ein, damit sich Deine Gäste beim Ankommen und Gehen möglichst wenig begegnen.
  • Auch der Kontakt zum Personal muss auf ein Minimum reduziert werden.
  • Die Kontaktdaten Deiner Gäste können per luca-App aufgenommen werden: Stelle dazu am besten am Eingang, an jedem Tisch oder in der Speisekarte den QR-Code zum Scannen bereit.

… und was ist mit denen, die nicht reinkommen dürfen?

  • Falls für Deinen Betrieb 2G Plus gilt, kannst Du Schnelltests für Geimpfte und Genese anbieten.
  • Für alle, die nicht geimpft oder genesen sind, kannst Du einen Take-Away-Service anbieten: Die Bestellung kann per Lieferdienst oder direkt vor Ort erfolgen. Am besten erklärst Du den Ablauf gut sichtbar im Außenbereich, aber kommuniziere ihn auch online auf Deiner Website und Deinen Social-Media-Accounts. 
  • Falls möglich, richte für die Abholung bestellter Speisen einen separaten Platz (z. B. Fensterverkauf) ein, damit ankommende Gäste und wartende Abholer:innen sich nicht begegnen.

Unsere Tipps, damit Du bestmöglich durch die Krise kommst

  • Damit Du Speisekarten nicht ständig desinfizieren musst und gleichzeitig Warenkosten sparst, kannst Du auch auf eine kleine Tageskarte umstellen: Diese kannst Du entweder über eine aufgehängte Tafel präsentieren oder von Deinem Servicepersonal am Tisch zeigen oder vorstellen lassen.
  • Schule Dein Personal sorgfältig – das beginnt beim Händewaschen, geht weiter bei der korrekten Begleitung der Gäste zum Tisch und endet beim höflichen, aber bestimmten Umgang mit Gästen, die sich nicht an die Regeln halten. Hier kannst Du im schlimmsten Fall auch ein Hausverbot aussprechen.
  • Als kleines Trostpflaster für alle, die jetzt nicht reinkommen dürfen, kannst Du (geringwertige) Gutscheine für Take-Away-Bestellungen verteilen, die nach der Pandemie bei einem Besuch in Deinem Restaurant einlösbar sind. So bleibt Dein Lokal positiv im Gedächtnis.
  • Und obwohl Du als Unternehmer:in vermutlich selbst vor genügend Herausforderungen stehst, versuch trotzdem ein offenes Ohr für die Sorgen Deiner Angestellten zu haben. Zum einen kann Dir das dabei helfen, Deine eigenen Probleme zu relativieren – und zum anderen zeigst Du Dich als Chef:in zugänglich und menschlich zeigen, wenn Du auf Dein Personal eingehst, Lösungen suchst und immer versuchst, mit einem positiven Ansatz zu motivieren. 
  • Wir haben außerdem 3 Tipps gegen Fachkräftemangel zusammengestellt, die Dir bei der Suche nach neuen Mitarbeiter:innen behilflich sein können

Wir von ready2order wissen, dass Du als Gastronom:in gerade durch schwere Zeiten navigieren musst  – das können und wollen wir gar nicht schönreden. Trotzdem hoffen wir, dass wir Dich mit unseren Tipps ein wenig unterstützen können – und dass Du gut durch diese Krise kommst!

Sabine Amler

Sabine Amler

Senior Content Manager

Als gelernte Buchhändlerin kennt Sabine beide Seiten der Ladentheke. Dieses Know-how verbindet sie mit langjähriger Erfahrung im Bereich SEO und Marketing.

Haftungsausschluss: Unsere Beiträge stellen ausschließlich unverbindliche Informationen ohne Gewähr auf Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität dar. Es handelt sich dabei um keine Rechts- oder Steuerberatung und erhebt keinesfalls den Anspruch, eine solche darzustellen oder zu ersetzen.

Zum Thema passende Artikel

Lesedauer: 2 Min. | 3.24.2023
Lesedauer: 5 Min. | 9.1.2022
Lesedauer: 4 Min. | 6.9.2022