Was ist eine Bilanz? Bei der Bilanz handelt es sich um eine Kurzfassung der Vermögenslage eines Unternehmens. Sie dient dazu, sich einen ersten Eindruck über das Unternehmen zu verschaffen. Dabei wird auf der Aktivseite das Vermögen, welches grob in Anlagevermögen und Umlaufvermögen unterteilt werden kann, und das Eigenkapital sowie Fremdkapital (Schulden) auf der Passivseite der Bilanz dargestellt. Die Bilanz ist außerdem Bestandteil der doppelten Buchführung.
Die Bilanz zeigt somit ein Unternehmen aus zwei Perspektiven. Auf der Passivseite wird die Mittelherkunft dargestellt, also woher das Kapital des Unternehmens entstammt, und auf der Aktivseite wie das Kapital verwendet wird somit die Mittelverwendung. Dabei muss sich die Aktivseite und die Passivseite wertmäßig immer ausgleichen. Wir haben Dir hierfür ein kleines Beispiel erstellt, um die beiden Seiten entsprechend zu illustrieren:
Aktiva |
Passiva |
Anlagevermögen 15 |
Eigenkapital 10 |
Umlaufvermögen 5 |
Fremdkapital 10 |
Summe Aktiva 20 |
Summe Passiva 20 |
Wichtig: Die Bilanz ist immer eine Momentaufnahme am Bilanzstichtag. Das bedeutet: Vermögen und Schulden verändern sich laufend aufgrund von verschiedenen Geschäftstätigkeiten des Unternehmens.
Die sogenannte “Aktiva” in der linken Spalte der Bilanz fasst grundsätzlich zwei verschiedene Vermögenswerte zusammen: das Anlagevermögen und das Umlaufvermögen. Beide sind nach der jeweiligen Liquidierbarkeit absteigend sortiert, d. h. alle Positionen, die schnell zu Geld zu machen sind, finden sich zuunterst in der Bilanz.
Zum Anlagevermögen zählen alle Vermögensgegenstände, die dauerhaft (d.h. in der Regel länger als 1 Jahr) im Besitz des Unternehmens verbleiben und ohne die das Unternehmen nicht betriebsfähig wäre – diese Gegenstände unterscheidet man zusätzlich nach materiellen und immateriellen Kriterien. So zählen zu den materiellen Vermögensgegenständen beispielsweise das Unternehmensgebäude, technische Gerätschaften und Maschinen; zu immateriellen Vermögensgegenständen zählen beispielsweise Patente, Lizenzen und Software.
Zum Umlaufvermögen werden alle Vermögensgegenstände gerechnet, die durch Verkauf oder Verwendung wortwörtlich in Umlauf gelangen sollen. Sie dienen dem Unternehmen nur für einen kurzfristigen Zeitraum (d.h. un der Regel kürzer als 1 Jahr). Dazu zählen beispielsweise Warenvorräte, Kontoguthaben, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie liquide Mittel wie unter anderem Bargeld.
Anlagevermögen und Umlaufvermögen bilden gemeinsam den Vermögenswert, für welchen das Unternehmen Geld ausgegeben hat. Dem gegenübergestellt findet sich in der Bilanz die sogenannte “Passivseite”.
Die sogenannte “Passiva” in der rechten Spalte der Bilanz zeigt das Kapital des Unternehmens auf. Diese wird grundsätzlich in Eigenkapital und Fremdkapital strukturiert.
Hierbei handelt sich um Kapital, das dem Unternehmen von Eigentümer:innen des Unternehmens auf unbestimmte Zeit zur Verfügung gestellt wird. Dabei handelt es sich also Geld, welches dem Unternehmen gehört. Eine wichtige Kennzahl (KPI) für Investor:innen hängt mit diesem Wert zusammen, nämlich die Eigenkapitalrentabilität.
Beim Fremdkapital handelt sich um jene Bilanzposten, welche nicht zum Unternehmen gehören und die nach Fristablauf zurückzuzahlen sind. Hierzu gehören beispielsweise Kredite und Verbindlichkeiten, wie zum Beispiel von Lieferungen und Leistungen. Demnach handelt es sich dabei also um Schulden des Unternehmens an Dritte.
Hier erfährst Du mehr über die Bilanzierungspflicht.
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