Was ist der Deckungsbeitrag? Der Deckungsbeitrag (DB) bezeichnet den Betrag, der zur Verfügung steht, um die Fixkosten eines Produkts oder einer Dienstleistung zu finanzieren.
In der Kosten- und Leistungsrechnung (KLR) bezeichnet der Deckungsbeitrag die Differenz zwischen Erlös und variablen Kosten. Mit seiner Hilfe kannst Du berechnen, wie viel welches Produkt zur Deckung der Fixkosten beiträgt, oder den Break-Even-Point ermitteln, d. h. welche Absatzmenge nötig ist, um Gewinn zu erzielen.
Die Deckungsbeitragsrechnung gehört damit zur Teilkostenrechnung, die – anders als die Vollkostenrechnung – nicht die gesamten Kosten, sondern zunächst nur die variable Kosten auf den jeweiligen Kostenträger verrechnet.
Deckungsbeträge beziehen sich in der Regel als Stückdeckungsbeitrag auf ein einzelnes Produkt bzw. eine Einheit oder als Gesamtdeckungsbeitrag auf die gesamte Absatzmenge.
Die Formel lautet hier:
Verkaufserlös pro Stück - variable Kosten pro Stück = Stückdeckungsbeitrag
Üblicherweise ist das Ergebnis größer als Null – es handelt sich dann um einen positiven Deckungsbeitrag. Ein negativer Deckungsbeitrag entsteht dann, wenn der Verkaufserlös geringer ist als die variablen Kosten. Das Unternehmen macht also bei jedem verkauften Stück Verlust: Produkte mit negativem Deckungsbeitrag werden in der Regel aus dem Sortiment genommen.
Eine Ausnahme sind Produkte mit einem negativen Deckungsbeitrag, die weiterhin hergestellt werden, um aus bestimmten Gründen das Sortiment abzurunden. In diesem Fall wird der Verlust durch andere Produkte mit positivem Deckungsbeitrag ausgeglichen.
Die Formel lautet hier:
Stückdeckungsbeitrag x Absatzmenge = Gesamtdeckungsbeitrag
So kannst Du ermitteln, wie viel Du durch den Verkauf der gesamten Absatzmenge erwirtschaftet hast.
Der relative Deckungsbeitrag wird dann berechnet, wenn in einem Unternehmen Engpässe entstehen – zum Beispiel durch beschränkte Kapazitäten von Maschinen oder Mangel an qualifiziertem Personal durch Krankheit oder Fehlplanung. Der relative Deckungsbeitrag bestimmt dann, wie das optimale Produktionsprogramm im Zusammenspiel mit diesen sogenannten “Engpassfaktoren” aussehen sollte.
Die Formel lautet so:
Stückdeckungsbeitrag / Engpassinanspruchnahme pro Stück = relativer Deckungsbeitrag
Es gilt folgende Formel:
Deckungsbeitrag = Umsatz - variable Kosten
Um den Deckungsbeitrag zu berechnen, musst Du also die variablen Kosten Deines Produkts kennen. Um Gewinn oder Verlust eines Produkts zu ermitteln, benötigst Du außerdem die Fixkosten:
Deckungsbeitrag - Fixkosten = Erfolg des Produkts
Der Deckungsbeitrag hilft Dir z. B. dabei, die Preisuntergrenze eines Produkts für Werbeaktionen festzulegen: Ist der Deckungsbeitrag höher als die Fixkosten, erzielst Du mit dem Verkauf des Produkts einen Gewinn; ist er niedriger, handelt es sich um ein Verlustgeschäft.
Die Eisig GmbH produziert in einem Monat 500 Pakete Speiseeis, die für 5 Euro pro Stück verkauft werden. Der Erlös bzw. Umsatz beträgt also 2.500 Euro. Als variable Kosten werden Rohstoff-, Energie- und Frachtkosten von 1 Euro pro Eispackung angesetzt, was insgesamt 500 Euro ausmacht. Dazu kommen 1.000 Euro Fixkosten (Abschreibung der Eismaschine, Marketingkosten und Gehälter).
Das Unternehmen hat also Gewinn erzielt.
Von 500 produzierten Paketen Speiseeis verkauft die Eisig GmbH im Folgemonat nur 200 Stück für je für 5 Euro pro Stück. Variable und Fixkosten bleiben gleich.
Das Unternehmen hat somit in diesem Monat Verlust gemacht.
Die Eisig GmbH produziert im nächsten Monat nur 300 Pakete Speiseeis, die für 5 Euro pro Stück ausverkauft werden. Der Erlös bzw. Umsatz beträgt also 1.500 Euro. Als variable Kosten werden Rohstoff-, Energie- und Frachtkosten von 1 Euro pro Eispackung angesetzt, was insgesamt 300 Euro ausmacht. Dazu kommen 1.000 Euro Fixkosten.
Das Unternehmen hat durch die Anpassung der Produktionsmenge und der daran geknüpften variablen Kosten wieder Gewinn erzielt.
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