Jeder kennt es: “Das gefällt mir aber nicht!” – oder schweigende Ablehnung und später Getuschel in der Kantine. Wenn firmeninternes Feedback zu Projekten, neuen Ideen oder veränderten Arbeitsabläufen so aussieht, sinken Erfolg (und Stimmung) gegen Null. Mit einer effektiven Feedback-Kultur hingegen kannst Du nicht nur die Motivation steigern, sondern auch von wirkungsvollem Input profitieren. Wir erklären, wie’s geht.
Das Feedback ist keine einseitige Angelegenheit: Es geht nicht nur darum, anderen mitzuteilen, wie ich sie sehe bzw. ihre Idee verstehe und was ich darüber denke. Vielmehr ist es eine Gesprächsform mit zwei Komponenten:
Bei jedem Feedback bzw. jeder Rückmeldung geht es um drei Ziele:
Feedback kann Abwehr auslösen, schmerzlich oder peinlich sein (sowohl im Geben als auch im Nehmen). Doch gerade im Arbeitsalltag geht es immer darum, konstruktiv und professionell zusammenzuarbeiten – was nicht bedeutet, dass Gefühle keine Rolle spielen dürfen! Auch bei der Arbeit reagieren wir menschlich, was Feedbacksituationen knifflig macht. Daher empfiehlt es sich, feste Feedbackstrukturen zu erproben und zu etablieren.
Für effektives Feedback gibt es einen idealen Rahmen, auch “1-2-3 Framework” genannt. Wichtig dafür ist eine genaue Rezeption: Genaues Zuschauen und Hinhören ist wichtig, wenn es um Ideen, Verhalten oder Vorschläge geht.
Danach geht es in die aktive Kritik:
Der vierte Schritt der Aktion dagegen ist optional: Was soll meiner Meinung nach unternommen werden?
Bei Feedback-Regeln geht es nicht nur darum, wie Feedback gegeben, sondern auch wie es angenommen wird. Denn wenn der Empfänger Rückmeldungen gar nicht aufnehmen will, kann sich der Sender noch so viel Mühe geben. Daher folgen hier unsere Empfehlungen für beide Seiten.
Damit Feedback nicht verletzend wirkt, sondern zielorientiert die Möglichkeit zur Entwicklung gibt, sollte es ….
Außerdem solltest Du damit rechnen, dass Dein Feedback nicht angenommen wird: Selbst wenn Du sachlich richtig liegst und mit Bedacht formulierst, kann es sein, dass Deine Botschaft nicht ankommt. Akzeptiere auch dies – oder thematisiere auch ständige Ablehnung es in einem erneuten Feedbackgespräch. Stelle Dir dafür folgende Fragen:
Niemand lässt sich gern mit Rückmeldungen überfallen – deswegen kannst Du auch als Empfänger:in von Kritik einige Regeln festlegen:
Am besten funktioniert Feedback als Teil der Unternehmenskultur: Dabei gibt es gibt viele Möglichkeiten, Feedback flexibel in den Betriebsalltag zu integrieren, z.B.
Überlege dafür, in welchen Situationen Feedback neue Perspektiven eröffnen könnte: Beziehe am besten gleich zu Beginn Deine Angestellten ein, um den besten Weg zu finden und zu zeigen, dass ihre Meinung für Dich zählt.
Vermeiden |
Besser! |
✘ Kritisches Feedback nach großen Erfolgen oder Niederlagen. |
✓ Feedback nach kleinen Fortschritten. |
✘ Bloßstellen, Beleidigen oder Kleinmachen. |
✓ Nicht-bedrohliche Fragen verwenden, z.B. “Was hätten Sie sich anders gewünscht?”, “Wo siehst Du noch Raum für Verbesserungen?” |
✘ Phrasen und unpersönliche Verallgemeinerungen verwenden. |
✓ Ehrliche Komplimente und konkrete Aussagen liefern. |
✘ Unkontrolliert Dampf ablassen |
✓ Frustration sachlich äußern, ggf. um eine Pause bitten. |
✘ Gleich loslegen. |
✓ Bis zum Ende aufmerksam zuhören. |
✘ Gegenüber angreifen. |
✓ Verhalten oder Vorschlag thematisieren. |
✘ Fehlleistungen anprangern. |
✓ Hilfe anbieten. |
✘ Kritik “für den richtigen Moment” aufheben. |
✓ Immer zeitnah und rechtzeitig ansprechen. |
Sabine Amler
Senior Content Manager
Als gelernte Buchhändlerin kennt Sabine beide Seiten der Ladentheke. Dieses Know-how verbindet sie mit langjähriger Erfahrung im Bereich SEO und Marketing.
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