Was bedeutet Fakturierung? Der Begriff “Faktura” kommt ursprünglich aus dem Lateinischen und bedeutet „Rechnung“. Heute wird es in der Buchhaltung jedoch als Oberbegriff für Rechnungen, Quittungen und Eigenbelege verwendet. Unter “Fakturierung” versteht man entsprechend den gesamten Prozess der Rechnungsstellung. Dazu gehören folgende Schritte:
Es geht also nicht nur um die eigentliche Rechnungsstellung, sondern auch um den gesamten Rechnungsprozess. Dazu gehören also alle verbundenen Bereiche wie zum Beispiel das Anlegen einer Gutschrift, das Ausstellen von Mahnungen und das Verbuchen des jeweiligen Geschäftsfalles.
Daher ist es eigentlich nicht ganz korrekt, den Begriff „Rechnungslegung“ synonym zu verwenden.
Die Fakturierung zählt wie Debitorenbuchhaltung, Mahnverfahren und Inkasso zum Forderungsmanagement. Denn all diese Prozesse gewährleisten, dass Du für erbrachte Leistungen auch tatsächlich vergütet wirst.
Damit Du weißt, welche Beträge wie lange ausstehen werden, benötigst Du das “Offene-Posten-Management”: Es bezeichnet alles, was zwischen Rechnungsstellung und Begleichen der Rechnung geschieht.
Bei der Rechnungsstellung entsteht ein sogenannter “offener Posten” im Bereich Forderungen, der durch eine Zahlung von Kundenseite ausgeglichen werden muss. Die Summe an offenen Posten zeigt Deine noch offenen, ausgestellten Rechnungen – also das Geld, was Du noch von Deinen Kunden zu erwarten kannst.
Bei der Fakturierung unterscheidet man, ob sie vor oder nach Leistungserbringung geschieht.
Die Nachfakturierung kommt im Tagesgeschäft deutlich häufiger vor: Denn in den meisten Branchen wird zuerst die Leistung erbracht bzw. die Ware übergeben, dann die Rechnung gestellt und zu guter Letzt das Geld eingenommen.
Beispiele:
Wird die Forderung vor der Lieferung ausgestellt, handelt es sich um die sogenannte “Vorfakturierung”. Hier müssen Ware und Dienstleistungen bereits vorab bezahlt werden. Somit findet auch der Buchhaltungsvorgang vor der Leistungsübergabe statt.
Beispiele:
Es kommt vor, dass sich ein Rechnungsbetrag und der dazugehörige Zahlungseingang unterscheiden. Das kann viele Gründe haben:
Wichtig ist, dass diese Sonderfälle ordnungsgemäß bearbeitet werden: Damit es bei der Fakturierung nicht zu Problemen kommt und die Buchhaltung stimmt, müssen derartige Abweichungen korrekt verbucht werden.